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Prämien, wozu werden sie verwendet?
September 25th, 2018

Wozu werden die Prämien verwendet?

Ausgaben der Krankenversicherung 2017

Im Jahr 2017 hat die obligatorische Kranken­pflege­versicherung (OKP, Grundversicherung) medizini­sche Leistungen von insgesamt 32,3 Milliarden Franken bezahlt, was pro versicherte Person monatlich durchschnittlich 321 Franken entspricht (inkl. Kosten­beteiligung der Versicherten, vgl. Tabelle). Den grössten Anteil machten Behandlungen in Arztpraxen, stationäre Spitalbehandlungen sowie Medika­mente aus. Die Kosten der Konsultationen in Arztpraxen betrugen 7,5 Milliarden Franken. 6,8 Milliarden Franken vergüteten die Krankenversicherer für Medikamente und 6,7 Milliarden für stationäre Spitalbehandlungen; insgesamt verursachten diese drei Bereiche die höchsten Kosten. Darauf folgen ambulante Spitalbehandlungen und die Kosten für Pflegeheime.

Die Versicherten beteiligten sich mit insgesamt 4,4 Milliarden Franken an den Kosten (Franchise, Selbstbehalt sowie Beitrag am Spital­aufenthalt).

Der Betriebsaufwand der Krankenversicherer belief sich auf 1,4 Milliarden Franken. Die Rückstellungen für die Begleichung von Leistungen, die 2017 erbracht, aber noch nicht vergütet wurden, und für die Prämienkorrektur betragen insgesamt 238 Millionen Franken. Das Gesamtergebnis des Jahres 2017 weist einen positiven Saldo von 931 Millionen aus, der in den Aufbau der verfügbaren Reserven fliesst.

Prämien

Finanzierung der Kosten 2017

Die Finanzierung der Ausgaben in der OKP erfolgte zum grössten Teil über die Prämienzahlung der Versicherten. Die Prämieneinnahmen beliefen sich insgesamt auf 30,0 Milliarden Franken (pro Monat und Versicherten entspricht dies 298 Franken), wovon 4,5 Milliarden Franken durch die individuelle Prämienverbilligung finanziert wurden. Des Weiteren resultierten sonstige Erträge, namentlich aus Kapitalanlagen in der Höhe von 495 Millionen Franken; diese werden ebenfalls für die Finanzierung der Ausgaben verwendet.

Prämien

Quell-URL: www.bag.admin.ch

Krankenkassenprämien dürften um 4 bis 5 Prozent steigen
Juni 26th, 2017

Krankenkassenprämien dürften um 4 bis 5 Prozent steigen

Immer mehr Menschen gehen zum Arzt. Und viele Patienten übernachten im Spital. Diese Faktoren gelten als Kostentreiber.

Die Krankenkassenprämien dürften auch im kommenden Jahr wieder um vier bis fünf Prozent steigen. Es gibt zwei zentrale Gründe, warum der Krankenkassenverband Santésuisse befürchtet, dass die Kosten 2017 stark steigen werden:

1. Stationäre Spitalkosten

Erster Grund ist der Bereich Spitäler: Bei einer stationären Behandlung, wenn also der Patient im Spital übernachtet, teilen sich Kantone und Krankenkassen die Kosten. In den vergangenen Jahren haben die Kantone ihren Anteil an diesen Kosten schrittweise auf 55 Prozent erhöht, wie es das Krankenversicherungsgesetz fordert. Ab 2018 geht diese Erhöhung des Kostenanteils zwar nicht mehr weiter. Weil aber die stationären Spitalbehandlungen weiterhin leicht zunehmen, werden ab kommendem Jahr die Prämienzahler proportional mehr bezahlen müssen.

2. Mehr ambulante Behandlungen

Der zweite Grund: Es werden deutlich mehr Behandlungen ambulant durchgeführt, also ohne Übernachtung im Spital. Die Kantone forcieren nämlich die ambulanten Behandlungen. Diese ambulanten Spitalkosten bezahlen aber die Krankenkassen allein – und damit die Prämienzahler.

 

Für Verena Nold, Direktorin des Krankenversicherungsverband Santésuisse ist klar: «Diese beiden Faktoren sind sicher entscheidend dafür, dass die Kosten das nächste Jahr wahrscheinlich mehr steigen werden als in diesem Jahr.»

Und mit den Kosten steigen die Prämien. Allerdings gibt es grosse Unterschiede zwischen den Kantonen. «Das ist erstaunlich, denn im Kanton Waadt bezahlt man pro Person 3616 Franken pro Jahr. Und im Kanton Aargau nur 2993 Franken», sagt Nold.

Zwischen 2012 und 2016 hatte der Kanton Waadt ein höheres Wachstum (19,2 Prozent) verglichen mit dem Kanton Aargau (14,7 Prozent). Die Prämienkosten liegen etwas höher also die Nettoleistungen. Damit decken die Prämien in beiden Kantonen die Kosten. Nicht berücksichtigt sind bei den Nettoleistungen aber die Verwaltungskosten, die ebenfalls durch Prämieneinnahmen gedeckt werden müssen.

Krankenkassenprämien

Dabei seien Aargau und Waadt durchaus vergleichbare Kantone. Aber in der Waadt gebe es viel mehr Ärzte – und das heisse, mehr Behandlungen. «Auf 1000 Einwohner kommen im Kanton Waadt 4 Ärzte und im Kanton Aargau nur 2 Ärzte auf 1000 Einwohner. Diese Differenz im medizinischen Angebot macht natürlich auch aus, dass die Kosten im Kanton Waadt höher sind als im Aargau», sagt Nold.

Krankenkassenprämien

Auch beim Vergleich zwischen den Kantonen Genf und Zürich zeigt sich ein ähnliches Bild bei den Nettoleistungen und Prämien. Genf hatte zwischen 2012 und 2016 ein geringeres Kostenwachstum (10,8 Prozent) als der Kanton Zürich (17,6 Prozent). Die Prämienkosten sind auch hier etwas höher also die Nettoleistungen und decken damit in beiden Kantonen die medizinischen Kosten.
Krankenkassenprämien
Ein weiterer Grund für grosse kantonale Unterschiede sind gemäss Nold von Santésuisse, dass mancherorts die Leute zu oft ins «falsche» Spital gehen – nämlich ins teuerste. «Dort, wo es Universitätsspitäler hat, gehen die Leute mehr in diese Spitäler, auch in leichten Fällen. Und das kostet dann insgesamt mehr.»
Krankenkassenprämien
Krankenkassenprämien zu berechnen, ist kompliziert. Die Versicherer sind noch an der Arbeit, deshalb ist heute erst die ungefähre Grössenordnung bekannt. Die definitiven Zahlen folgen dann im Herbst.

550000 Versicherte umgeteilt
Oktober 6th, 2016

Krankenkassen: 550 000 Versicherte umgeteilt

K-Tipp 16/2016 vom von Ernst Meierhofer, Redaktion K-Tipp

Rund 550 000 Versicherte werden in eine neue Krankenkasse umgeteilt. Das muss sich niemand gefallen lassen. Wer die Prämien vergleicht und wechselt, kann viel Geld sparen.

Versicherte
Krankenkassenprämien (Bild: Getty)

Die Krankenkasse Avanex hat in der Stadt Basel aktuell rund 4400 Versicherte. Sie zahlen heute (im Jahr 2016) für die Grundversicherung eine Erwachsenen-Standardprämie von 567 Franken pro Monat (inkl. Unfalldeckung und Franchise 300.–).

Die Avanex ist eine Tochtergesellschaft der Helsana – und die «Mutter» hat entschieden, die Avanex-Versicherten in allen Kantonen in die Helsana zu integrieren. Die Standardprämie der Helsana in Basel-Stadt wird nächstes Jahr zwar von aktuell 628 auf neu 602 Franken sinken. Doch die zwangsfusionierten Avanex-Versicherten sehen sich mit einem Aufschlag von 6 Prozent konfrontiert (von 567 auf 602 Franken).

Es kann auch anders laufen. Die Helsana hat entschieden, die Grundversicherten ihrer Tochter Sansan per 2017 in ihre andere Tochter Progrès zu verschieben. Die Sansan-Versicherten zahlen in diesem Jahr in Basel-Stadt eine Standardprämie von 617 Franken. Bei der Progrès zahlen sie nächstes Jahr ebenfalls 617 Franken – also gleich viel. Pech haben allerdings die Progrès-Kunden in ­Basel, deren Kasse nun Zuwachs erhält. Ihre Prämien schlagen 9,8 Prozent auf (von 562 auf 617 Franken).

Die Beispiele zeigen: Die von der Helsana diktierten Fusionen können unterschiedliche Folgen haben. Die Betroffenen sollten ihre neue Prämie deshalb genau anschauen und allenfalls die Krankenkasse wechseln. Denn zwangsfusioniert heisst nicht, dass man die neue Einteilung akzep­tieren muss. Alle Grundversicherten können per Anfang 2017 zu einer anderen ­Kasse wechseln. Dies gilt übrigens auch für die insgesamt rund 150 000 Wincare-Versicherten, die in die Sanitas «versetzt» werden.

Das Beispiel der Helsana illustriert auch: Wer früher einmal innerhalb der Helsana-Gruppe in eine Kasse wechselte, die als Billig­kasse startete, kommt heute vielleicht nicht mehr günstiger weg. Wie erwähnt beträgt die Standardprämie der Progrès in Basel-Stadt im nächsten Jahr 617 Franken, diejenige der «Mutter» Helsana 602 Franken.

Dieser Hinweis gilt auch für alle Versicherten von ­Vivacare und Sana24. Das sind Töchter der Mutter­gesellschaft Visana. Kunden der einstigen Visana-­Bil­ligkassen zahlen inzwischen in vielen Kantonen mehr als bei der ­Visana selbst.

Das sind die wichtigsten Tipps zum Prämiensparen bei der Grundversicherung:

  • Überstürzen Sie nichts. Warten Sie ab, bis Sie von Ihrer jetzigen Kranken­kasse die neue Prämie für 2017 erhalten haben. Sie haben dann genügend Zeit, um sich einen Wechsel zu überlegen. Ihr Kündigungsbrief muss am 30. November bei der Kasse eingetroffen sein.
  • Wer nur auf die Prämie schaut, fährt in sehr vielen Kantonen bzw. Prämien­regionen bei der Assura am günstigsten. Ihr Kundenservice lässt allerdings zu wünschen übrig. Das zeigen die Zufriedenheits-Umfragen, die der K-Tipp regelmässig publiziert.
  • Prüfen Sie auch die Prämiensparmöglichkeiten, die sich ohne Wechsel der Krankenkasse ergeben – mit Hausarzt-, HMO- oder Telemedizinmodell.
  • Die Standardfranchise der Grundversicherung beträgt 300 Franken. Mit ­höheren Wahlfranchisen kann man die Prämie markant senken. Dabei gilt der Grundsatz: Wer öfter zum Arzt geht, bleibt am besten bei der Jahresfranchise von 300 Franken. Gesunde sollten die höchste Jahresfranchise von 2500 Franken nehmen. Die Stufen dazwischen (500, 100, 1500 und 2000 Franken) lohnen sich nicht.

Kosten im Gesundheitswesen
September 15th, 2016

Kosten im Gesundheitswesen

Klare Mehrheiten rechnen nicht damit, dass die Kosten im Gesundheitswesen respektive die Krankenkassenprämien bald abnehmen werden.

Immerhin ist aktuell der Wert für eine pessimistische Beurteilung so tief wie noch nie: 66 Prozent (–13) rechnen damit, dass zunehmende Kosten für das Gesundheitswesen das wahrscheinlichste Szenario sind. Bei den Krankenkassenkosten beträgt der Vergleichswert 65 Prozent (–15). Mit anderen Worten: Es besteht eine wachsende Hoffnung, dass eine Deckelung der Kosten für die Gesundheit erreicht sein könnte. Die Zukunftserwartung an die Gesundheitskosten respektive die Krankenkassenprämien sind unabhängig vom Haushaltseinkommen.

Trotz hohen Belastungen will eine Mehrheit der Stimmberechtigten nicht auf das Obligatorium in der Krankenversicherung verzichten. 52 Prozent (–6) sind für eine generelle Beibehaltung, 35 Prozent (+14) für eine Reduktion auf bestimmte Gruppen wie alte Menschen oder Kinder. Eine vollständige Abschaffung befürworten nur 9 Prozent (–6). Wenn wir einen Trend identifizieren können, betrifft er die Einengung des Obligatoriums auf bestimmte Gruppen, die innert Jahresfrist um 14 Prozentpunkte zugenommen hat.

Parallel dazu stellen wir fest, dass die Bereitschaft steigt, eine Altersabstufung der Krankenkassenprämien zu befürworten. Mit 37 Prozent (+6) erreicht dieser Indikator 2016 seinen Höchstwert seit Bestehen des Gesundheitsmonitors.

Gesundheitswesen

Gesundheitswesen

Medienkonferenz vom 2. September 2016 zu „Mengenwachstum im Gesundheitswesen eindämmen – zusätzliche Massnahmen nötig“. Referat von Pascal Strupler, Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (Foliensatz). Die steigenden Kosten im Gesundheitswesen eindämmen

Behandlung seltener Krankheiten
Juni 29th, 2016

Behandlung seltener Krankheiten soll vergütet werden

Eine Erkrankung, die weniger als einmal pro 2 000 Einwohner pro Jahr auftritt, gilt als selten. Viele seltene Krankheiten treten aber noch viel seltener auf. Jede einzelne dieser Erkrankungen für sich ist zwar selten, da aber 5 000 bis 7 000 solche Krankheiten bekannt sind, ist dies mit einer Volkskrankheit zu vergleichen. Gemäss Schätzungen von Forschern der Universität Lausanne leiden etwa 7.2% der Schweizer Bevölkerung an einer seltenen Erkrankung, also rund 580 000 Menschen. Gegen die meisten seltenen Krankheiten gibt es noch keine wirksamen Therapien. Medikamente gegen seltene Erkrankungen machen nur etwa 3% der gesamten Medikamentenkosten aus. Trotzdem sind Behandlungen für seltene Krankheiten zu einem öffentlichen Thema geworden. Die Stimmberechtigten sind sich diesbezüglich grossmehrheitlich einig: Sie betrachteten 2015 die Übernahme der Kosten zu 89% als Aufgabe der Krankenversicherer.

Eine klare Mehrheit der Schweizer Bevölkerung wünscht sich eine Entscheidung, die primär von medizinischen Überlegungen geleitet wird (93%), eine Entscheidung, die auch die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten berücksichtigt (87%) sowie eine Entscheidung von Fall zu Fall (76%).

80% lehnen einen Verzicht auf eine Behandlung aus Kostengründen mehr oder minder prinzipiell ab. Noch deutlicher wird die Aussage abgelehnt, dass eine Anwendung in keinem Fall erfolgen soll. 60% sind der Ansicht, dass es keine Obergrenze der für die Krankenkassen zu deckenden Kosten geben dürfe.

seltene Krankheiten

immer mehr Menschen mit Demenz
April 25th, 2016

Immer mehr Menschen mit Demenz

In der Schweiz leben gemäss einer Schätzung der Schweizerischen Alzheimervereinigung über 119 000 Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz, wobei nur rund ein Drittel der Fälle diagnostiziert wird. Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen nimmt mit steigendem Alter zu. In der Gruppe der 30- bis 64-Jährigen lag diese 2014 insgesamt bei rund 2 720 Fällen. Bei den 85- bis 89-Jährigen hingegen waren bei den Männern über 8 300 und bei den Frauen mehr als 19 300 von einer Form von Demenz betroffen.

Alzheimer ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der langsam, aber stetig fortschreitend Nervenzellen absterben. Eine Studie im Auftrag der Schweizerischen Alzheimervereinigung zeigt, dass Demenzkrankheiten im Jahr 2009 Kosten von insgesamt mehr als 6.9 Milliarden Franken verursachten, wobei der grösste Teil auf die Pflege und die Betreuung entfiel.

Nur etwa 40% der Demenzbetroffenen leben in Heimen. Die anderen werden zu Hause durch Angehörige oder Freunde gepflegt, was oft eine grosse psychische und körperliche Herausforderung bedeutet. Im November 2013 haben Bund und Kantone die Nationale Demenzstrategie 2014–2017 verabschiedet, die von mehreren parlamentarischen Vorstössen gefordert worden war. Ziel dieser Strategie ist unter anderem die Förderung von bedarfsgerechten Angeboten für Demenzbetroffene, die Sicherstellung von Versorgungsqualität und Fachkompetenz sowie eine bessere Versorgungsplanung. Forschungsanreize für die Entwicklung neuer Therapien, die entscheidend sein können, um die individuelle und soziale Krankheitslast von Demenz zu mindern, sind indes nicht vorgesehen.

DemenzDemenz

Hohe Lebenserwartung bei guter Gesundheit
Dezember 22nd, 2015

Franchise
Dezember 1st, 2015

Franchise

Rund 40 Prozent der Schweizer Stimmberechtigten haben mit ihrer Kranken­versicherung einen Selbstbehalt von 300 Franken vereinbart. Bei weiteren 35 Pro­zent liegt er bei oder unter 1 000 Franken, beim abschliessenden Viertel darüber. Zeitlich gesehen ist das meist stabil geblieben. Gemessene Veränderungen sind nicht stabil, sollten deshalb auch nicht als Trend interpretiert werden. Abgenommen hat am ehesten noch das Unwissen über den eigenen Selbstbehalt.

Finanzielle Überlegungen sind der Hauptgrund für die Wahl der Franchise. Für rund die Hälfte der Befragten ist das die erste oder zweite Begründung. Es folgen vor allem gesundheitliche Gründe. Alles andere ist eher in bestimmten Zielgruppen wichtig.

Die Ankündigung von santésuisse, den minimalen Selbstbehalt von 300 auf 500 CHF jährlich erhöhen zu wollen, erfolgte unmittelbar nach unserer Befragung. Diese erlaubt nur eine indirekte Einschätzung, wonach das betroffene Potenzial sehr gross ist und die pekuniären Gründe die wichtigsten für den Entscheid sind.

Das Gesundheitsmonitoring erlaubt es aber, Meinungen über die Maximalhöhe zu testen. So sind 41 Prozent der Befragten der Meinung, die maximale Franchise könnte erhöht werden – Trend steigend1. 31 Prozent befürworten hingegen den Vorschlag von Bundesrat Alain Berset, dass die heutige maximale Franchise abgeschafft und damit gesenkt wird. Mehr noch, nämlich 57 Prozent optieren für eine einkommensabhängige Franchise. Einen Trend kann man hier in keine Richtung ausmachen.

1 Das Wording wurde 2015 angepasst; der Trend ist bereits seit dem Tiefstand von 2010 vorhanden.

Franchise

Franchise

Franchise

Quell-URL: http://www.interpharma.ch/fakten-statistiken/5290-franchise

Private Haushalte tragen 60% der Gesundheitskosten
November 17th, 2015

Private Haushalte tragen 60% der Gesundheitskosten

Die Gesundheitskosten werden von verschiedenen Akteuren bezahlt. 42% der anfallenden Kosten in Höhe von rund 68 Milliarden Franken wurden 2012 von den Sozialversicherungen beglichen. Bund, Kantone und Gemeinden zahlten rund einen Fünftel der Kosten. Der Grossteil davon waren Zuschüsse der Kantone an die stationären Betriebe (13.8%), die sowohl durch die Kantone wie auch über Prämien finanziert werden. Die neue Spitalfinanzierung, der zufolge die Kantone mindestens 55% und die Krankenversicherer höchstens 45% der Spitalkosten zu tragen haben, trat per Anfang 2012 in Kraft und hat zu einer Erhöhung dieser Ausgaben geführt.

Finanziert wurden die Gesundheitskosten zu über 61% von den privaten Haushalten. Den grössten Anteil davon entrichteten sie an die Sozialversicherungen. Rund einen Fünftel zahlten sie direkt für Leistungen, die von den Krankenkassen nicht gedeckt sind (Out- of-Pocket-Zahlungen). Gut 32% wurden durch die öffentliche Hand (Bund, Kantone und Gemeinden) finanziert.

Gesundheitskosten

 

private Haushalte

Quell-URL: http://www.interpharma.ch/fakten-statistiken/1850-private-haushalte-tragen-60-der-gesundheitskosten

Kundenzufriedenheit und Service der Krankenkassen
November 11th, 2015

Kundenzufriedenheit und Service der Krankenkassen

Die 30-jährige Julica M. aus Zürich ist schwanger, und in der Folge ­wurden auch Laboruntersuchungen fällig. Auf der Rechnung des Labors ist deshalb als «Behandlungsgrund» Mutterschaft an­gegeben.

Doch bei der Vergütung gab es Probleme. Die Krankenkasse Assura, bei der die Schwangere ihre obligatorische Grundversicherung hat, verweigerte eine Rückerstattung der 284 Franken. Und zwar mit dem Argument, dieser Betrag falle noch unter ihre Franchise – obwohl das Gesetz klar sagt, dass Frauen bei Schwangerschaft und Geburt keine Kostenbeteiligung zahlen müssen.

Noch peinlicher: Als ihr Ehemann bei der Kasse ­telefonisch reklamierte, ­bekam er zu hören, in den ersten 13 Wochen der Schwangerschaft übernehme die Grundversicherung überhaupt keine Leistungen. Doch auch das ist falsch.

Solche Fehler sind es, die einen wesentlichen ­Einfluss darauf haben, ob die Versicherten mit ihrer Krankenkasse zufrieden sind. Und so gesehen erstaunt es nicht, dass die ­Assura – wie auch in den Jahren zuvor – am Schluss der Rangliste liegt. Häu­figer als bei den anderen Krankenkassen bemängelten hier die Befragten, dass ihre Rechnungen gar nicht oder zu spät vergütet wurden, dass es dabei ärger­liche und lästige Nachfragen gab oder dass andere administrative Probleme auftauchten.

Weitere Details zum Resultat der Umfrage:

  • Gesamthaft betrachtet stellen die Kundinnen und Kunden den Kassen ein gutes Zeugnis aus, wie die Grafik oben zeigt: 59,6 Prozent aller Befragten sind mit dem Service ihres Versicherers sehr ­zufrieden, 34,3 Prozent ziemlich zufrieden. Diese Werte sind in den letzten Jahren mehr oder weniger stabil.
  • Die Grafik rechts verdeutlicht aber: Unter den einzelnen Kassen gibt es riesige Unterschiede. Am besten schneidet die Swica mit 73,5 Prozent sehr zufriedenen Kundinnen und Kunden ab. Der Wert ist nicht mehr so hoch wie letztes Jahr, als es die Swica auf 78 Prozent brachte. Aber für den ersten Platz reicht das immer noch.
  • Die Assura mit ihren sehr günstigen Prämien liegt am Schluss der Rangliste. Das zeigt sich übrigens auch bei den Unzufriedenen. Die Antwort «Wenig zufrieden» und «Gar nicht ­zufrieden» ­gaben bei der Assura 13,3 Prozent der Befragten, bei der Swica nur 0,6 Prozent.
  • Die KPT hat gegenüber dem Vorjahr drei Plätze eingebüsst. Die CSS ist von 70 Prozent «Sehr zufrieden» 2013 auf 56,6 Prozent abgestürzt. Und die Hel­sana steigerte sich von 52 Prozent «Sehr zufrieden» 2010 auf 64 Prozent 2015.
  • Falls die Befragten in den letzten zwei Jahren Leistungen ihrer Kasse in Anspruch genommen hatten, wurden sie gefragt: «Wie waren Sie mit dem Service zufrieden?» Und: «Welche Schwierigkeiten gab es bei der Abwicklung?»
  • Kleinere Kassen fehlen bei den Umfrageresultaten, weil diese weniger Versicherte haben und es deswegen zu wenige Nennungen gab. Solche Werte ­wären nicht repräsentativ.

Wer nutzt die Krankenkasse am meisten?

Die Umfrage des K-Tipp zeigt auch Unterschiede bei der Nutzung von Dienstleistungen der Krankenkasse.

  • Bei den 15- bis 29-Jährigen haben in den vergangenen zwei Jahren 47 Prozent der Befragten eine Dienstleistung der Krankenkasse in Anspruch genommen. Bei den 30- bis 44-Jährigen beträgt dieser Wert 59 Prozent, bei den 45- bis 59-Jährigen 62 Prozent und bei den 60- bis 74-Jährigen 78 Prozent.
  • Geschlecht: 56 Prozent der Männer und 65 Prozent der Frauen nutzten die Krankenkasse.
  • Regionen: 64 Prozent der Deutschschweizer nutzten die Krankenkasse, aber nur 50 Prozent der Westschweizer.

 

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