Behandlung seltener Krankheiten

Behandlung seltener Krankheiten soll vergütet werden

Eine Erkrankung, die weniger als einmal pro 2 000 Einwohner pro Jahr auftritt, gilt als selten. Viele seltene Krankheiten treten aber noch viel seltener auf. Jede einzelne dieser Erkrankungen für sich ist zwar selten, da aber 5 000 bis 7 000 solche Krankheiten bekannt sind, ist dies mit einer Volkskrankheit zu vergleichen. Gemäss Schätzungen von Forschern der Universität Lausanne leiden etwa 7.2% der Schweizer Bevölkerung an einer seltenen Erkrankung, also rund 580 000 Menschen. Gegen die meisten seltenen Krankheiten gibt es noch keine wirksamen Therapien. Medikamente gegen seltene Erkrankungen machen nur etwa 3% der gesamten Medikamentenkosten aus. Trotzdem sind Behandlungen für seltene Krankheiten zu einem öffentlichen Thema geworden. Die Stimmberechtigten sind sich diesbezüglich grossmehrheitlich einig: Sie betrachteten 2015 die Übernahme der Kosten zu 89% als Aufgabe der Krankenversicherer.

Eine klare Mehrheit der Schweizer Bevölkerung wünscht sich eine Entscheidung, die primär von medizinischen Überlegungen geleitet wird (93%), eine Entscheidung, die auch die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten berücksichtigt (87%) sowie eine Entscheidung von Fall zu Fall (76%).

80% lehnen einen Verzicht auf eine Behandlung aus Kostengründen mehr oder minder prinzipiell ab. Noch deutlicher wird die Aussage abgelehnt, dass eine Anwendung in keinem Fall erfolgen soll. 60% sind der Ansicht, dass es keine Obergrenze der für die Krankenkassen zu deckenden Kosten geben dürfe.

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